Pflegesymposium

Pflege-Ethik zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Über 100 Pflegekräfte aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz diskutierten im Rahmen des 4. Pflegesymposiums an der Caritasklinik St. Theresia die Bedeutung ethischer Maßstäbe im Pflegealltag, um moralische Konflikte bei der täglichen Arbeit bewältigen zu können. Pflegeethik stellt die notwendigen Hilfen für verantwortungsvolle Entscheidungen zur Verfügung, damit moralische Konflikte und schwierige Situationen besser bewältigt werden können. Ethische Prinzipien sind bei problematischen Begegnungen mit älteren kranken oder pflegebedürftigen Menschen eine notwendige Orientierungshilfe. Darüber hinaus gilt es, das Prinzip der Selbstbestimmung des Menschen und das Prinzip der Fürsorge zu berücksichtigen. Selbst der schwächste alte Mensch muss darauf vertrauen können, in kritischen Situationen und am Lebensende von anderen wertgeschätzt zu werden. Viele Pflegende erleben einen Widerspruch zwischen ihren ethischen Prinzipien und den Möglichkeiten, sie im praktischen Handeln umzusetzen. Verantwortliches ethisches Handeln in der Kranken- und Altenpflege erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den Zielen und Möglichkeiten, aber auch mit den Grenzen dieses Arbeitsfeldes.

In Workshops zu den Themen „Wahrheit am Krankenbett“, „Umgang mit Patientenverfügungen“ oder „Pflegeethik – mehr als nur Kosmetik“ wurde die Thematik intensiv bearbeitet. „In den Workshops konnte mit den Teilnehmern gemeinsam ihre Arbeitsweise ethisch und moralisch hinterfragt werden“, so Frau Ursula Hubertus, Pflegedirektorin der Caritasklinik, „und vor allem das Handwerkszeug mitgegeben werden, um in Zukunft tägliche Arbeit hinsichtlich Ethik und Moral analysieren zu können“.

Den Abschluss des Symposiums bildet der Auftritt des Pantomimen Jomi mit dem Titel "Ethik - Ist das keine Kunst?", der mit seiner künstlerischen Darbietung sehr bildhaft die ethische Gratwanderung zwischen der Taktgebung des wirtschaftlichen Drucks und dem Anspruch des "Herzens" in der Pflege dargestellt hat.