Das Projekt „Netzwerk Seniorenseelsorge“ von Bistum Trier und Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) ist am 23. September in Trier abgeschlossen worden. Die fünf beteiligten Teams aus Bous und Ensdorf, Dudweiler, Neunkirchen/Nahe, dem Scheidter Tal und Sulzbach stellten ihre Projekte im Robert-Schuman-Haus vor. Zu den durchgeführten Aktionen gehörten etwa Oasentage für pflegende Angehörige, die Einrichtung eines Besuchsdienstes nach Krankenhausaufenthalten, Konzepte für neue Formen der Ehrenamtsbegleitung, ein Lebenscafé für Trauernde, ein „Tag der Chancen & Talente“, die Schaffung eines Bouleplatz am SeniorenHaus und ein Kulturcafé.
Netzwerken im Fokus
Beim Netzwerk Seniorenseelsorge sei es darum gegangen, „nach neuen Wegen in der Seniorenseelsorge zu suchen, ohne neue personelle Ressourcen zu investieren“, erklärte Brigitte Scherer vom Arbeitsbereich Diakonische Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat Trier, die gemeinsam mit Diakon Wolfgang Schu von der cts die Projektleitung hatte. Dabei habe man auf die Vernetzung von Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften mit stationären Senioreneinrichtungen gesetzt, ergänzte Schu. Das Projekt war 2010 gestartet; die Projektleitung war auf Pfarreien und Einrichtungen zugegangen und hatte Teams mit haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden aus beiden Bereichen zusammengestellt. Insgesamt seien etwa 45 Personen beteiligt gewesen, berichtete Scherer. „Um Seniorenarbeit zu machen, muss ich weg vom Blick nur auf die Senioren“, reflektierte Schu eine Erkenntnis. Es brauche den Blick auf gelingendes Leben und die Frage, was junge Menschen alten und alte Menschen jungen geben könnten.
Tandems aus Caritas und Seelsorge
Einen Impuls „Das Altenheim als Ort gelebten Glaubens im Sozialraum“ gab Dr. Hanno Heil, Lehrbeauftragter für Diakonische Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, den Anwesenden, bevor eine von Frank Kilian moderierte abschließende Runde das Gehörte reflektierte und sich über Perspektiven der Seniorenarbeit austauschte. So sagte Michael Groß, Caritasdirektor aus Saarbrücken, er sehe in den Projekten Chancen für die kirchlichen Strukturen, die genutzt werden müssten. Der Direktor der Bereichs Altenhilfe der cts, Stephan Manstein, hob die deutliche intensivierten Kontakte zwischen Pfarreien und Einrichtungen hervor: „Was dadurch möglich ist, ist erstaunlich.“ Auch der Trierer Pastoraltheologe Prof. Martin Lörsch betonte, die „Tandems aus Caritas und Seelsorge“ hätten sich bewährt; es sei wünschenswert, dass dies Schule mache und dass die „Lernwege“ des Projektes dokumentiert würden.
Mut machen
Mechthild Schabo, Arbeitsbereichsleiterin Ehrenamtsentwicklung im BGV, sagte, die verantwortlichen Teams vor Ort bräuchten Menschen, die sie „begleiten und stützen“. Hier stelle sich die Frage nach der Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt, aber auch nach der Qualifikation Ehrenamtlicher: „Was brauchen Ehrenamtliche, um ihren Dienst gut tun zu können - nicht im Sinne ‚Ich helfe beim Plan eines anderen‘, sondern ‚Ich bin beteiligt und mitverantwortlich‘.“ Auch Ilse Diewald als Mitglied der Sachkommission „Diakonisch Sein“ der Bistumssynode betonte die Notwendigkeit von Qualifikation und Reflexion. Ihrer Wahrnehmung nach suchten Menschen in der Altenarbeit Möglichkeiten der Verknüpfung. Hier setze auch die Synode mit einem Fokus auf die Sozialraumorientierung an. „Mutmachend“ nannte der Abteilungsleiter „Pastorale Grundaufgaben“ im BGV, Horst Drach, die Projekte. Es sei richtig, „einfach mal etwas auszuprobieren“. Es bleibe die Anforderung, Ehrenamt und Hauptamt miteinander in guten Kontakt zu bringen.
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