In jeder Hinsicht eine Entlastung
Seit dem 1. Oktober 2023 gibt es für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) ein ganz besonderes Angebot zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Das Projekt „Wochenend-Kids“ bietet die Möglichkeit, die Kinder am Wochenende kostenfrei betreuen zu lassen, wenn die Eltern am Wochenende arbeiten oder kurzfristig in Dienste im Krankenhaus, der Altenhilfe oder Jugendhilfe einspringen müssen.
Das bedarfsgerechte Betreuungsangebot für Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren findet in den Räumlichkeiten der Caritas Kindertagesstätte Rastpfuhl samstags und sonntags in der Zeit von 5:45 bis 22:15 Uhr statt. Das Angebot, einschließlich Verpflegung, steht den Mitarbeitenden der cts kostenfrei zur Verfügung.
Eine der ersten Nutzerinnen war Angela Wehowsky, die seit zwei Jahren als Pflegekraft im Caritas SeniorenHaus Püttlingen arbeitet. „Gerade die Wochenenden sind nicht so leicht zu organisieren“, sagt die 36-Jährige, die mit ihrer Tochter Emily alleinerziehend ist. „Wenn ich bisher an den Wochenenden Dienste hatte, musste ich einen Babysitter oder eine Tagesmutter bezahlen. Das war aufwändig und teuer.“ Das kostenfreie Angebot der cts ist daher in jeder Hinsicht eine große Entlastung für sie: „Einfach ein tolles Angebot.“
Und als Bonus kommt noch dazu: Ihre 6-jährige Tochter ist total begeistert. „Emily gefällt es so gut, dass sie schon fragt, wann sie denn als nächsten kommen kann“, erzählt Angela Wehowsky. „Manchmal steht sie sogar extra früher auf, wenn sie weiß, dass ich Dienst habe und sie wieder zu den Wochenend-Kids gehen darf. Und sie ist schon ganz aufgeregt, wenn sie an der Eingangstür klingeln darf.“
Das Angebot für die bis zu zehn Kinder richte sich nach den individuellen Bedürfnissen, erzählt die Projekt-Leiterin und Koordinatorin Martina Schmidt. Ob Basteln, Geschichten erzählen oder toben im Bewegungsraum und auf dem Außengelände - die Räumlichkeiten der Caritas Kindertagesstätte Rastpfuhl sind bestens geeignet für kreative Entfaltung und Bewegung. Auch beim gemeinsamen Kochen werden die Wünsche der Kinder berücksichtigt: So gab es bereits schon Currywurst oder Nudelauflauf, es wurde aber auch mal Pudding gekocht oder Cupcakes gebacken. „Wir sind da offen – Hauptsache die Kinder haben Spaß“, sagt Stéphanie Tousch. Die Französin arbeitet unter der Woche als bilinguale Fachkraft in der Kindertagesstätte – und am Wochenende zusätzlich in dem Projekt „Wochenend-Kids“.
Die Buchung funktioniert über eine App. Es ist auch möglich, sich nur für ein paar Stunden anzumelden – auch kurzfristig am Tag vorher. Da ihre Tochter so begeistert von dem Angebot ist, hat Angela Wehowsky auf diese Weise auch unabhängig von Arbeitszeiten die Möglichkeit, mal einkaufen zu gehen oder andere Dinge zu erledigen. „Das ist eine riesige Erleichterung, wenn man weiß, dass das Kind gut untergebracht ist und auch noch Spaß hat.“
„Als einer der größten Arbeitgeber der Region haben wir es als unsere Pflicht gesehen, Eltern von den Sorgen um die Kinderbetreuung zu entlasten“, erklären die cts-Geschäftsführer Alexander Funk und Heinz Palzer. „Wir haben mit den „Wochenend-Kids“ ganz bewusst ein Zeichen gesetzt, dass wir die Bedarfe unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hinblick auf Kinderbetreuung am Wochenende ernstnehmen.“
Im Sommer 2023 wurde mit Unterstützung des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) eine Befragung durchgeführt, um die betrieblichen Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu evaluieren und auf die jeweiligen Bedürfnisse abzustimmen. Die Befragten gaben über die verschiedenen Abteilungen hinweg an, dass ihre Betreuungsbedarfe das Regelangebot der Kitas übersteigen. Bedarfe zeigten sich insbesondere in den Schulferien, am Wochenende und an Feiertagen. Etwa 60 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich aufgrund fehlender Betreuung nicht für bestimmte Schichten eintragen können, welche sie jedoch gerne übernehmen würden.
Eine Machbarkeitsstudie diente cts-Geschäftsführung und Aufsichtsrat als Entscheidungsgrundlage für das Projekt „Wochenend-Kids“. „Um ein kostenloses Angebot schaffen zu können, finanzieren wir dieses komplett – trotz der allgemein wirtschaftlich schwierigen Lage, in der ja bekanntermaßen derzeit alle Gesundheits- und Sozialeinrichtungen stecken“, so Alexander Funk und Heinz Palzer. Die Finanzierung ist zunächst für den Zeitraum von einem Jahr freigegeben. Es wird dann evaluiert, wie das Angebot von den Mitarbeitenden angenommen wird und entschieden, ob es weitergeführt wird. „Wir freuen uns, wenn das Angebot angenommen wird und so zur Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beiträgt.“
