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17.07.2012

"I have a dream" - Die Zukunft der Onkologie im Saarland

CaritasKlinikum Saarbrücken legt Grundstein für Neubau des Onkologischen Zentrums – ab März 2013 stehen über 100 zusätzliche Betten zur Verfügung. "„Wir wollen mit dieser neuen Klinik mehr Mittel und Möglichkeiten in die Hand bekommen, um auch all denjenigen Heilung oder wenigstens Linderung zu geben, deren Krankheiten heute noch übermächtig sind.“

CaritasKlinikum Saarbrücken legt Grundstein für Neubau des Onkologischen Zentrums – ab März 2013 stehen über 100 zusätzliche Betten zur Verfügung

 

Die Zahl der Krebspatienten, die im Onkologischen Zentrum des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Theresia behandelt werden, ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Um die Betten-Kapazität dem vorhandenen Bedarf anzupassen und für kürzere Wege zwischen den Fachbereichen Hämatologie und Onkologie, Gynäko-Onkologie, Strahlentherapie, Palliativmedizin und Apotheke zu sorgen, investiert das CaritasKlinikum derzeit rund 12 Millionen Euro in einen Neubau für das Onkologische Zentrum. Zugleich wird der viergeschossige Neubau auf dem Saarbrücker Rastpfuhl mehr Platz für die Hauptfachabteilungen Hämatologie und Onkologie sowie Palliativmedizin bieten, die nach Fertigstellung des Gebäudes im März 2013 in neue Räume umziehen werden.

 

„In dem Neubau werden über 100 neue Betten zur Verfügung stehen. 30 bis 40 dieser Betten benötigen wir, um die in den kommenden Jahren anstehenden Sanierungsarbeiten in anderen Fachbereichen durchführen zu können, ohne an Kapazitätsgrenzen zu stoßen“, erklärte Hans-Joachim Backes, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft (cts) mbH, vergangenen Freitag bei der Grundsteinlegung, die im Rahmen eines „Informationstags Neubau Onkologisches Zentrum“ gefeiert wurde. Ziel der Baumaßnahme sei es zugleich, „die verschiedenen onkologischen Funktionsbereiche zu zentralisieren und für ein adäquates Ambiente zu sorgen“, hob Edgar Mertes, der Kaufmännische Direktor des CaritasKlinikums Saarbrücken hervor.

 

„I have a dream“ („Ich habe einen Traum“), unter dieses Motto stellte Prof. Dr. med. Axel Matzdorff, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie und Leiter des Onkologischen Zentrums, seinen Vortrag über „Die Zukunft der Onkologie im Saarland“. Die statistischen Zahlen, die er nannte, machte den dringenden Handlungsbedarf für eine optimale Versorgung von Krebspatienten deutlich: Zählte das Epidemiologische Saarländische Krebsregister im Jahr 1970 noch 3400 Neuerkrankungen an Krebs waren es 1990 bereits 5100, 2009 wurden gar 6500 Neuerkrankungen im Saarland registriert. „Dies entspricht einer Steigerungsrate von fast zwei Prozent pro Jahr, seit über 40 Jahren“, so Professor Matzdorff. Krebserkrankungen seien in den meisten westlichen Ländern die häufigste Todesursache bei den 40- bis 70-Jährigen. „Wir haben den Traum, dass wir mit dieser neuen Klinik mehr Mittel und Möglichkeiten in die Hand bekommen, um auch all denjenigen Heilung oder wenigstens Linderung zu geben, deren Krankheiten heute noch übermächtig sind.“

 

Gaby Schäfer, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, überbrachte den Mitarbeitern des CaritasKlinikums zum Neubau des Onkologischen Zentrums die Glückwünsche der saarländischen Landesregierung: „Mit dem Neubau wird nicht nur die Leistungsfähigkeit gesteigert werden, sondern auch der Aufenthalt für die Patientinnen und Patienten angenehmer und die Arbeitsbedingungen für das Personal verbessert“, betonte Schäfer. Die Neustrukturierung spreche für den „Weitblick des Krankenhausträgers und der gesamten ‚Mannschaft’“. Zugleich hob Gaby Schäfer die Unterstützung des Landes hervor, das dem CaritasKlinikum Saarbrücken mit seinen beiden Standorten Saarbrücken St. Theresia und St. Josef Dudweiler im Jahr 2012 rund 1,6 Mio. Euro für Investitionen zukommen lasse. Somit werde auch der Neubau des Onkologischen Zentrums „durch die pauschale Förderung des Landes mit begleitet“. Hinzu kommen nach Auskunft von Gaby Schäfer im Rahmen der sogenannten „Pauschalen Förderung für die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter“ Fördermittel des Landes in Höhe von 1,7 Mio. Euro.

 

Nachdenklich stimmten die Wort von Krankenhaus-Seelsorger Hermann-Josef Mayers, der zum Abschluss der Feierlichkeiten eine „Zeitkapsel“ mit Bauplänen, Informationsbroschüren des CaritasKlinikums, Euro-Münzen und einer aktuellen Ausgabe der Saarbrücker Zeitung bestückte und segnete, ehe die Zeitkapsel in den Grundstein des Neubaus eingelassen wurde. „Unser Gesundheitssystem legt uns bei dem Versuch, Patienten und Angehörigen die Auseinandersetzung mit der Diagnose Krebs zu erleichtern, alle erdenklichen Steine in den Weg. Die Arbeitsverdichtung auf den Stationen lässt Ärzte und Pfleger kaum Atem holen “, so Mayers. Dem außerordentlichen Engagement der Klinikmitarbeiter sei es zu verdanken, dass trotz dieser Rahmenbedingungen das christliche Leitbild des CaritasKlinikums die Oberhand behielte und das Onkologische Zentrum ein „Lebensort“ sei, „an dem der Patient als Mensch gesehen wird“.

 

Hintergrund

 

Entstehung des Onkologischen Zentrums

1988 wurde an der Caritasklinik die erste Hauptfachabteilung für Hämatologie und Onkologie im Saarland eröffnet. 1999 nahm die Strahlenklinik ihre Arbeit auf, 2002 eröffnete die Klinik für Palliativmedizin. Damit stand das Kerngerüst des heutigen Onkologischen Zentrums. Alle anderen Abteilungen des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Theresia sowie St. Josef Dudweiler und die niedergelassenen Ärzte des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Rheinstrasse sind als Kooperationspartner in das Onkologische Zentrum integriert. Für die Patienten bedeutet dies kurze Wege, kurze Wartezeiten und eine Versorgung „aus einer Hand“.

Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) Rhönweg 6, D-66113 Saarbrücken