04.03.2010

Theresienheim spendet für Sierra Leone

Hilfe für ein Leben in Würde

 

 

Kollekte des Festgottesdienstes zum 100jährigen Bestehen des Theresienheims Saarbrücken für Entwicklungsarbeit in Sierra Leone

 

„Ist das ein angenehmes Klima hier!“ Bernd Bayer lacht. 35 Grad und mehr machen ihm nichts mehr aus, seit er in Sierra Leone Entwicklungsarbeit leistet. Vor 3 Jahren zog es ihn und seine Frau Lydia aus dem Saarland hinaus nach Afrika. Und nun sind die beiden zu Besuch an Bayers ehemaliger Wirkungsstätte: im Theresienheim Saarbrücken, das in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen feiert.

 

500 Euro übergab der  Einrichtungsleiter des Theresienheims, Dipl.-Sozialpädagoge Marc Schmitt,  an Bernd Bayer und Reverend Father Peter Konteh. Das Geld stammt aus der Kollekte des Festgottesdienstes zum 100-jährigen Bestehen des Theresienheims - gemeinsam mit den Pfarrgemeinden St. Eligius und St. Helena Saarbrücken-Burbach - und aus Spenden von MitarbeiterInnen.

 

Die Begrüßungsrunde nimmt kein Ende. Immer wieder kommen Kinder und Erwachsene in den Raum, um Bernd Bayer um den Hals zu fallen. Kein Wunder – war er doch 21 Jahre lang im Zentrum für heilpädagogische Kinder-, Jugend und Familienhilfe in Saarbrücken tätig, zuletzt 10 Jahre lang als Leiter. „Dann habe ich mir irgendwann die Frage gestellt: Wie soll es weitergehen? Und es war klar: Es muss etwas ganz Neues kommen.“ Also landeten Bernd und Lydia Bayer als Consultants im Caritas-Entwicklungsbüro des Erzbischofs von Sierra Leone in Bo.

 

„Wir bemühen uns darum, dass alle Menschen dort in Würde leben können und arbeiten daran, dass Männer und Frauen gleichgestellt werden“, erklärt Lydia Bayer. Zu tun ist viel in dem von 11 Jahren Bürgerkrieg gezeichneten Land. 2004 bildete Sierra Leone das Schlusslicht im Lebensstandart-Index der 177 ärmsten Staaten, die Lebenserwartung der Sierra Leoneans  liegt – unter anderem wegen einer extrem hohen Kindersterblichkeit – bei nur 34,2 Jahren.

 

Das Erzbischöfliche Entwicklungsbüro  - gegründet 1981 – wurde nach dem Bürgerkrieg vor allem für Notfallhilfe genutzt, verteilte Nahrungsmittel und sorgte für eine Berufsausbildung. Das tun die Mitarbeiter dort auch heute noch und kümmern sich in erster Linie um benachteiligte Jugendliche, Kinder, Frauen und Flüchtlinge. Missstände, denen das Entwicklungsbüro entgegen wirken will, sind die Benachteiligung und der Missbrauch von Frauen und Mädchen, die hohe Armut und die hohe Analphabeten-Rate. Bekämpfen wollen die Mitarbeiter außerdem die hohe Sterblichkeitsrate bei Kindern und Müttern.

 

 

Auch die Ernährung ist ein Thema. „Es gibt viel Aberglauben“, erzählt Bernd Bayer. „Zum Beispiel glauben die Menschen in Sierra Leone, dass Kinder kein Eiweiß essen dürfen. Die Folge ist eine extreme Fehl-Ernährung.“ Viel zu tun also – nicht nur für Bernd und Lydia Bayer. Nebenbei und ehrenamtlich engagieren sich die beiden im St. Mary’s Kinderheim in Bo/Sierra Leone, in dem Kriegswaisen unterkommen können. „Aus Deiner Haut kommst Du eben nicht raus“, sagt Lydia Bayer und lacht.

 

In 8 Monaten läuft der Drei-Jahres-Vertrag der beiden aus. Dann kommen sie erst einmal nach Hause ins Saarland, um die Eindrücke zu verarbeiten. Dann aber – da sind sich beide einig – geht’s wieder für drei Jahre nach Afrika, in den französisch-sprechenden Teil. Damit die Hilfe für Father Peter in Sierra Leone unabhängig davon weiterlaufen kann, besucht Bernd Bayer während seines Aufenthaltes in Deutschland auch das Kindermissionswerk in Aachen,  um die Hilfe für die Kinder in Sierra Leone mit einen eigenen Spendenkonto für die Öffentlichkeit zugängig zu machen. „Wir wollen die Hilfe für Sierra Leone auf eine breite Basis stellen.“ Das Theresienheim will seinen ehemaligen Einrichtungsleiter natürlich weiterhin bei seiner anspruchsvollen Aufgabe unterstützen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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