04.03.2010

Neues Therapiegerät in den Sankt Rochus Kliniken

Neues Behandlungskonzept in den Sankt Rochus Kliniken Bad Schönborn

 

Einziger Gangtrainer in der neurologischen Erwachsenenrehabilitation in Nordbaden

 

„Ich möchte wieder gehen können!“ Das ist der größte Wunsch rollstuhlpflichtiger Patienten nach Schädigungen des Nervensystems.

 

In der Klinik für Neurologie im Rehabilitationszentrum Sankt Rochus Bad Schönborn wird deshalb besonders viel Wert auf  die Verbesserung der Gehfähigkeit der Patienten gelegt. Durch ein fachübergreifendes Therapiekonzept mit aktivierender Pflege, Physiotherapie, einem medizinischen Gerätetraining sowie ergotherapeutischem Wahrnehmungs- und Hirnleistungstraining wird speziell die Gehfähigkeit der Patienten gefördert.

Immer wieder wiederholen

 

„Wir erlernen Bewegungen von früher Kindheit an und verbessern die Bewegungsökonomie durch ständiges Wiederholen. Diese motorischen Prozesse werden durch millionenfaches Üben und Wiederholen in unserem Gehirn gespeichert“, erklärt Dr. Wolfgang Rössy, Facharzt für Neurologie und Ärztlicher Direktor der Sankt Rochus Kliniken. „Wenn nun aber diese Strukturen im Gehirn zum Beispiel durch einen Schlaganfall, eine Hirnblutung oder andere Erkrankungen zerstört worden sind, müssen die durch Krankheit verloren gegangenen Bewegungsmuster neu erlernt werden“, erläutert Dr. Rössy weiter.

 

Moderne wissenschaftliche Konzepte der Gangrehabilitation fordern deshalb ein aufgabenspezifisches, wiederholendes Üben. Das bedeutet: Wer wieder gehen lernen möchte, muss gehen!

 

Das natürliche Gehen wird nachgeahmt

 

Als einziges Rehabilitationszentrum für Erwachsene in Nordbaden bieten die Sankt Rochus Kliniken jetzt ein neuartiges, wissenschaftlich begründetes Therapieprinzip zum Gangtraining an.  Der elektromechanische Gangtrainer GT 1 wurde von Professor Hesse an der Charité Berlin entwickelt. Die Füße des Patienten stehen auf zwei Fußplatten, die maschinell bewegt werden. Dadurch wird das natürliche Gehen nachgeahmt. Der Patient wird durch einen bequemen Gurt mit Aufhängevorrichtung aufrecht gehalten. Durch die Gewichtsentlastung kann auch ein teilweise gelähmter Patient, der sonst mit den Beinen „einknicken“ würde, das Gehen üben.

 

Die Oberärztinnen Dr. Heike Habedank, Fachärztin für Neurologie und Dr. Petra Feindt, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Therapieleiter Sportwissenschaftler Uwe Schwan und die leitende Physiotherapeutin Diana Stier sind nun stolz darauf, den Gangtrainer nach Professor Hesse in das Behandlungskonzept der neurologischen Erwachsenenrehabilitation zu integrieren.

 

Die Therapie im Gangtrainer kann bei Patienten mit halbseitigen Lähmungen nach Schlaganfällen oder Kopfverletzungen, Lähmungen der Beine durch Schädigungen des Rückenmarks oder der Nerven sowie bei Parkinsonscher Krankheit zum Einsatz kommen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Behandlung im  Gangtrainer auch bei  ambulanten Patienten durchgeführt wird.

 

Text: Ralf Ullrich

 

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