12.10.2010

Bischof Ackermann: Patienten achtsam begegen

Vor rund 100 Vertretern katholischer Krankenhäuser nahm der Bischof in der Caritasklinik St. Theresia Bezug auf das 2009 veröffentlichte Hirtenwort der Deutschen Bischöfe „Berufen zur caritas“: Demnach sei es ein Kern caritativer Arbeit, sich ganzheitlich auf den Hilfesuchenden einzulassen und ihn mit allen seinen Nöten und Gefühlen wahrzunehmen.

Zum christlichen Profil eines katholischen Krankenhauses gehört neben der Behandlungsqualität auch eine besondere „Achtsamkeit“ für den Patienten. Dies sei wesentlicher Bestandteil aller Maßnahmen zur Steigerung der Qualität im christlichen Krankenhaus. Diese Kernbotschaft  richtete der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann an die  Mitgliederversammlung der beiden Arbeitsgemeinschaften Katholischer Krankenhäuser Rheinland-Pfalz und Saarland am 8. Oktober in der Caritasklinik St. Theresia in Saarbrücken.

 

Sie stand unter dem Thema „Qualität und Werte: Unverzicht-barer Erfolgsfaktor im katholischen Krankenhaus“.  Vor rund 100 Vertretern katholischer Krankenhäuser nahm der Bischof Bezug auf das 2009 veröffentlichte Hirtenwort der Deutschen Bischöfe „Berufen zur caritas“: Demnach sei es ein Kern caritativer Arbeit, sich ganzheitlich auf den Hilfesuchenden einzulassen und ihn mit allen seinen Nöten und Gefühlen wahrzunehmen. Bei der Betreuung im Krankenhaus dürfe es demnach nicht nur darum gehen, welche Behandlungsergebnisse erreicht werden, sondern es gehe immer auch um das „Wie“, mit dem Patienten behandelt und gepflegt werden. Dazu müssten auch die Krankenhausmitarbeiter die nötige Achtsamkeit in ihrem Einsatz erfahren, um nicht „auszu-brennen“. Sie zu stärken, sei Aufgabe der katholischen Träger, so Bischof Ackermann.

 

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Erfahrungen aus dem Projekt „Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser – QKK“, an dem sich rund 40 Kliniken in Rheinland-Pfalz und im Saarland seit 2005 beteiligen. Die Vorsitzende der beiden Krankenhaus-Arbeitsgemeinschaften Rheinland-Pfalz und Saarland, Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel, betonte, dass es sich bei den  Qualitätsindikatoren zur Messung der Qualität von Krankenhaus-behandlungen um einen „sehr innovativen Ansatz“ handele, den es weiterzuentwickeln gelte, insbesondere im Hinblick auf die für ein christliches Krankenhaus spezifischen Qualitätsmerkmale wie zum Beispiel eine werte-orientierte Palliativmedizin oder Sterbebeglei-tung.

 

Ein weiteres Grußwort sprach der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler: „Ich bin mir sicher, dass eine sorgfältige Patientenorientierung einer der Erfolgsschlüssel für zukunftsfähige Krankenhäuser sein wird“, betonte er. Mit Einführung des QKK-Systems hätten die Häuser in katholischer Trägerschaft gezeigt, dass sie sich als Dienstleister am Kranken verstehen und damit die Zeichen der Zeit erkannt haben. Auch der Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Verbraucherschutz des Saarlandes, Landtagsabgeordneter Tobias Hans, ermutigte die Krankenhausträger, ihr Profil weiterzuentwickeln und so im Wettbewerb gut zu bestehen.

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten Experten verschiedene Aspekte des Themas „Qualitätsindikatoren“. Thomas Jungen, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland, stellte Inhalte des Projektes "Qualitätsindikatoren für Katholische Krankenhäuser - QKK" vor. Qualitätsindikatoren sind Instrumente, um die Behandlungsqualität zu sichern.

 

Professor Dr. med. Jürgen Stausberg (Ludwig-Maximilians-Universität München)  berichtete über wissenschaftliche Grundla-gen. Wie Qualitätsindikatoren in Kliniken umgesetzt werden, zeigten als Vertreter zweiter katholischer Träger Georg Kohl (Marienhaus GmbH) und Margret Reiter (Caritas-Krankenhaus Dillingen). Schließlich referierte Dr. Jörg Eckardt vom AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung Göttingen zur „Zukunft von Qualitätsindikatoren“.


 

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