Die stolze Summe von 1.250 Euro prangte auf dem Scheck, den Marion und Peter Martin, die Inhaber der Bouser Thalia-Lichtspiele, an Wolfgang Schu, den Leiter des St. Barbara Hospizes in Bous, und Gisela Rink, die erste Vorsitzende des Fördervereins, überreichten. Bereits zum elften Mal fand in diesem Jahr die Veranstaltung „Hospiz im Kino“ im Rahmen der Bouser Hospizwochen statt. „Die Veranstaltungen waren in diesem Jahr so gut besucht wie noch nie“, freute sich Marion Martin, die auch das Programm der beiden Abende zusammengestellt hatte. Ein besonderer Dank von Gisela Rink und Wolfgang Schu galt daher nicht nur den engagierten Kinobesitzern, sondern auch den vielen Besuchern, die durch ihre Teilnahme diesen großzügigen Spendenscheck ermöglicht haben.
Der Tod ist nach wie vor ein Tabuthema in unserer Gesellschaft – Veranstaltungsreihen wie die Bouser Hospizwochen wollen das ändern, schließlich ist der Umgang mit Sterben und Tod ein Teil des Lebens. In diesem Rahmen tauschten sich Experten aus allen Bereichen der Palliativversorgung am runden Tisch über die „Vielfalt in der Hospizversorgung“ aus.
Die Fachleute des St. Barbara Hospizes Bous diskutierten dabei sowohl mit Palliativexperten aus den Krankenhäusern und dem ambulanten SAPV-Dienst, Vertretern des Kinderhospizdienstes und der ambulanten Hospizdienste, als auch mit ehrenamtlichen Helfern, Angehörigen und Patientenvertretern. „Sie sind alle Menschen, die ihre Arbeit aus Überzeugung machen“, dankte Janina Merziger als Angehörige dem SAPV-Dienst und dem Bouser Hospizteam, welche ihre Mutter bis zum Ende begleitet hat.
Was allen 15 Palliativ- und Hospizfachleuten am Runden Tisch gemeinsam war: Sie alle tun ihre Arbeit mit Begeisterung und nehmen sich für Patienten und Gäste die Zeit, die diese brauchen. Und es geht darum den Menschen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Würdevolles Sterben, was bedeutet das? „Den Wünschen der Patienten so gerecht werden, dass sie die Chance haben, die letzten Tage so zu verbringen, wie sie sich dies wünschen“, formulierte Silvio Lorek, Geschäftsführer des ambulanten Dienstes SAPV-Care. Wobei der Patientenwille oberstes Gebot ist, betonte Julia Recktenwald, Leiterin des Palliativdienstes des Saarbrücker Caritasklinikums. „Da sein, dabei sein, manchmal auch nur still sein“, erklärte Anja von Ehr, im St. Barbara Hospiz Bous zuständig für die psychosoziale Begleitung. „Würdevolles Sterben heißt frei entscheiden können bis zum letzten Atemzug", sagte Jürgen Bender, saarländischer Patientenbeauftragter. Und auch die Freiheit, sich von einem Tag zum anderen anders entscheiden zu dürfen, ergänzte Wolfgang Schu, Leiter des St. Barbara Hospizes.
Was fehlt noch in der Betreuung Sterbender? Wo sind Lücken? Was können wir besser machen? Ein großer Wunsch aller: Mehr über Palliativtherapie und Hospizversorgung sprechen! Karl Getto, seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Palliativ- und Hospizversorgung engagiert, berichtete in diesem Zusammenhang von der Aktion „Hospiz macht Schule“, bei der er während einer Schulprojektwoche mit jungen Menschen arbeitet. „Viel mehr über unsere Arbeit zu reden ist notwendig. Denn mit unserer Art der Entschleunigung können wir der Gesellschaft auch viel zurückgeben“, sagte Wolfgang Schu. „Alles redet vom Morgen. Die Art, wie wir bei unserer Arbeit fest im Hier und Jetzt zu stehen, könnte ein Gewinn für unsere Gesellschaft sein.“
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