15.09.2016

Leben im Herzen der Stadt

Auf dem ehemaligen Möbel-Ott-Gelände ist mit dem „SeniorenWohnen St. Anna Sulzbach“ ein innovatives Wohn- und Betreuungsangebot entstanden. Die feierliche Eröffnung und offizielle Schlüsselübergabe erfolgte im Beisein von Ministerin Monika Bachmann und vielen Ehrengästen.
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Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind bereits in das neue moderne Gebäude eingezogen. Sie leben als Mieter in den insgesamt 17 seniorengerechten Appartements in den Attikageschossen der dritten und vierten Etage und genießen die Vorzüge der zentralen Lage und der übrigen Angebote, die das Wohnen hier so besonders und bequem machen. Im stationären Teil finden insgesamt 42 Senioren in 36 Pflegeappartements des SeniorenWohnens St. Anna ein neues Zuhause. „Die Bedingungen und Voraussetzungen für ein Haus der 5. Generation sind im SeniorenWohnen St. Anna bestens erfüllt. Es verschränkt Pflege, Betreuung, Wohnen und die Öffnung ins Gemeinwesen auf ganz besondere Weise. Eine innovative Einrichtung mit Modelcharakter, ein Haus für Senioren im Herzen der Stadt Sulzbach“, sagte Rafael Lunkenheimer, Geschäftsführer der cts (Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken), am 10. September bei der feierlichen Eröffnung des Hauses.

 

Leben in familiären Hausgemeinschaften
Nach der Begrüßung richtete zunächst die saarländische Ministerin Monika Bachmann Grußworte an die zahlreichen Besucher der Eröffnungsveranstaltung. Für sie ist die Sorge, Fürsorge und die Versorgung älterer Menschen eine persönliche Herzensangelegenheit. Ministerin Monika Bachmann sprach von innovativen Wohnformen für die „aktiven, neuen Älteren“. Es gelte, zeitgemäße Modelle zu entwickeln, die auf die Senioren in den Ballungsgebieten und auf dem Land zugeschnitten seien. Keine langen Flure, sondern offene Gemeinschaften gehören ins Leistungspaket der zukünftigen Mieter und Bewohner. „Es ist wichtig, für jede Zielgruppe ein passendes Angebot vorweisen zu können. Eine ortsnahe Unterbringung ist im Interesse der Familie“, sagte Monika Bachmann. Dies unterstrich auch der geschäftsführende Vorstand Helmut Kneppe vom KDA (Kuratorium Deutsche Altershilfe): „Die stationären Pflegeeinrichtungen haben sich gewandelt. Vom Pflegecharakter zum Wohncharakter. Wir sind begeistert, dass es den Schwestern vom Heiligen Geist und der cts gelungen ist, diesen neuen Typ stationären Wohnens vorbildhaft umzusetzen“, erklärte er bei der feierlichen Eröffnung. Das Konzept eines Hauses der 5. Generation sei hier vorbildlich verwirklicht worden, stellte Helmut Kneppe fest.


Harmonisch, hell und freundlich sind die altersgerechten Pflegeappartements, ausgestattet mit einer Singleküche, Bad mit Dusche und WC, Notrufanlage, Radio- und Fernsehanschluss. Die Größe der Pflegeappartements variiert von 22 bis 28 Quadratmeter. „Bei dem Angebot der zusätzlichen kleinen Küche haben wir auch die Angehörigen im Blick, die sich zusammen mit den Pflegebedürftigen zurückziehen, Kaffee trinken und kleine Gerichte zubereiten können. Auch Menschen mit hohem Pflegebedarf können so im Appartement Privatheit und in den Hausgemeinschaften Gemeinschaft leben und auch am öffentlichen Leben, z. B. im Quartierstreff St. Anna teilnehmen, denn durch Hilfe- und Pflegebedarf sollen Menschen nicht benachteiligt werden“, sagte Helmut Kneppe. Viel Raum für das Gemeinschaftsleben bietet das gemeinsame Wohn- und Esszimmer. Jede Wohngruppe verfügt über eine integrierte Wohnküche, in der „gekocht, gelacht und geschwätzt“ werden kann, sowie einen Balkon bzw. eine Terrasse, mit Blick auf die gegenüberliegende Kirche und in den Garten. Damit setzen die Schwestern und die cts auch am Standort Sulzbach ein bewährtes Konzept der Altenhilfe um, das die bestmögliche Pflege und Begleitung älterer Menschen gewährleistet. Die Vorteile einer sicheren stationären Pflege und Begleitung sind so mit den Erfahrungen des gewohnten Lebens zuhause verknüpft.


Auf der roten Couch bei „Tante Anna“
Darüber hinaus wurden im Erdgeschoss öffentliche Flächen geschaffen, in denen eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin und ein Treffpunkt der Generationen mit dem Namen „Tante Anna“ eingerichtet wurde. Träger sind der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung, das Katholische Dekanat, das SeniorenWohnen St. Anna, das ganze unterstützt durch das Bistum Trier. Hier finden regelmäßige Veranstaltungen für die Mieter und Bewohner des Hauses als auch für die Bevölkerung statt. Drei Mal in der Woche öffnet „Tante Anna“ die Türen für ein Begegnungscafé. Auch der Kindergarten ist regelmäßig zu Gast. „Mit Tante Anna wurde ein attraktiver Raum geschaffen, der Leben durch die verschiedensten Lebenswelten aus Sulzbach bekommt“, schwärmte Dechant Benedikt Welter aus dem Dekanat Saarbrücken, der wesentlich zur Konzeption des Generationentreffpunktes beigetragen hat. Gemütliche Sitzecken laden zum Plaudern und Lesen ein. „Auf der roten Couch sitzt man besonders gut“, lachte augenzwinkernd Monika Bachmann.


„Zusätzlich ist natürlich die Lage mitten im Stadtzentrum und die Nähe zu Pfarrkirche und Kindergarten förderlich für den Austausch der Generationen“, ergänzte Stephan Manstein, Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe der cts. Viele öffentliche Einrichtungen, Einzelhandelsgeschäfte und Apotheken sind im Umkreis bequem zu erreichen. Auch die allgemeinärztliche Praxis im Untergeschoss hat bereits ihren Dienst aufgenommen – ein durchaus beruhigendes Gefühl für die Bewohnerinnen und Bewohner, dass im Notfall die ärztliche Versorgung ganz nah ist. Das gilt im Übrigen auch für das Krankenhaus, das nur ein paar 100 Meter entfernt ist. Auch der Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam lobte das Projekt in vollen Zügen. „Es hat sich gelohnt“, rief er den anwesenden Gästen zu und erntete dafür reichlich Applaus. „Ein zukunftsorientiertes Haus, ein Ort zum Wohlfühlen ist entstanden, von dem wir hier – im Herzen der Stadt – immer geträumt haben.“ Adam zeigte sich erfreut, mit den Schwestern vom Heiligen Geist einen kompetenten Eigentümer für das ehemalige Möbel-Ott-Gelände gefunden zu haben. Zum Abschluss seiner Grußworte wünschte er dem Haus eine gute Zukunft. Für die Gastgeberinnen Generaloberin Sr. M. Alphy Elanjikal und Sr. M. Hildegard Armbrust war es eine große Ehre, das SeniorenWohnen St. Anna zu eröffnen. „Hier gibt es eine gute Lebensqualität“, bestätigten die Schwestern vom Heiligen Geist, die damit an ihren ursprünglichen Wirkungsort mitten in der Stadt Sulzbach zurückkehrt sind.


Die getätigten Investitionen lagen für das Projekt bei rund. 7,5 Millionen Euro. Architekt Manfred Schaus bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in der Planungs- und Bauphase und informierte anschließend mit einigen Fakten und Daten. Die Einrichtungsleitung, Karin Bleif und Michael Gries, bekamen symbolisch einen Schlüssel überreicht, mit den besten Wünschen für die Zukunft. Rafael Lunkenheimer versäumte es nicht, sich bei der Hausleitung, Pflegepersonal und den vielen Ehrenamtlichen zu bedanken, diese mit Hingabe und Leidenschaft pflegen und die Senioren bis zum Lebensende in Würde begleiten. Nach der Segnung des Hauses durch Dechant Benedikt Welter nahmen zahlreiche Gäste und Interessierte die Möglichkeit wahr, das Haus zu besichtigen, aber auch um sich zu stärken und interessante Gespräche zu führen. Für den musikalischen Rahmen sorgte Luisa Nikola.

 

Text und Bild: Silke Frank

Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) Rhönweg 6, D-66113 Saarbrücken